Der Traum vom Fliegen
Dädalus sagt zu
seinem Sohn: „Wir werden wir Gefangene auf Kreta festgehalten. Von allen Seiten
sind wir vom riesigen Meer eingeschlossen worden. Nur ein Weg steht uns offen:
der Weg durch die Luft. Fliegen ist folglich notwendig. Anders werden wir dem
Tyrannen nicht entkommen.“
Deshalb befahl er dem Sohn viele Federn zu sammeln. Dädalus verband die Federn,
die von Ikarus gesammelt worden waren, mit Wachs.
Auf diese Weise sind durch das Talent des Dädalus Flügel hergestellt worden.
Zuerst versuchte der Vater mit den Flügeln zu fliegen, dann lehrte er dem Sohn
diese Kunst.
Ikarus sagte: „Sieh, Vater, auch ich schwebe in der Luft.
Gewiss werden uns die Flügel nützlich sein. Wir werden nicht mehr Gefangene
sein.“ Dädalus antwortete: „Endlich ist die Natur von den Menschen besiegt
worden. Wir werden Kreta durch die Luft verlassen und wie Vögel durch den
Himmel fliegen! So werden wir zu großer Ehre kommen.“ Dädalus und Ikarus
verließen Kreta, nachdem sie alles vorbereitet hatten, durch die Luft.
Dädalus: „Nun ist Kreta zurückgelassen worden. Wir sind dem
grausamen Tyrannen entflohen. Ikarus blickte zur Erde zurück, während er in der
Luft schwebte. „Wie viele Inseln sehe ich im Meer, wie viele Schiffe sehe ich
in den Gewässern. Mich erfreut es wie ein Vogel durch den Himmel zu fliegen.“
Der Junge war von heftiger Freude gefasst worden. Obwohl der
Vater diesen ermahnt hatte, flog er höher und höher. Aber durch die Gewalt der
Sonne schmolz der Wachs. So sind die Flügel zerstört worden und der
unglückliche Ikarus fiel ins Meer.
Später behaupteten die Menschen, dass Ikarus nicht nur von
Freude, sondern auch von Überheblichkeit gefasst worden war.